Kreislaufwirtschaft - Wohnen im zirkulären Gewächshaus

2022-11-07 16:31:57 By : Mr. Morgan MO

Das niederländische Büro Superuse on Site ist bekannt für seine radikalen nachhaltigen Architekturkonzepte. In der Kommune De Hobbitstee hat es die Bewohnerinnen und Bewohner beim Bau eines neues Wohngebäudes unterstützt. Entstanden ist ein Haus, das überwiegend aus wiederverwendeten Materialien besteht und gestalterisch eine Holzscheune mit einem Gewächshaus kombiniert.

De Hobbitstee wurde 1969 als Hippie-Kommune gegründet und hat im Laufe der Jahre viele Veränderungen durchgemacht. Das Leben hier ist heute ganz anders als vor 50 Jahren – dennoch strebt das Kollektiv weiterhin nach alternativen Lebensentwürfen. Ihren Wunsch nach einem nachhaltigen und autarken Lebensstil haben die Kommunarden nun bei einem aktuellen Hausbau-Projekt umgesetzt.

Aufgabe war es, ein flexibles Haus für zwei Familien zu entwerfen, das bei Bedarf in ein Vier-Familien-Haus umgewandelt werden kann. So wenig Energie wie möglich sollte das Haus für das Heizen und Belüften verbrauchen – und während des Baus und nach der Nutzung die Umwelt so wenig wie möglich beeinträchtigen. Zudem sollte das Gebäude vorzugsweise aus biobasierten und wiederverwendeten Bauteilen bestehen – bei einem schlanken Budget von 250.000 Euro.

Bei der Planung und Umsetzung des Projektes wurden die Kommunarden durch das Büro Superuse on Site unterstützt, bekannt für seine radikalen nachhaltigen Architekturkonzepte.

„Wir helfen unseren Kunden, ihren Neu- oder Umbau so nachhaltig wie möglich zu gestalten, und zwar mit zirkulärem Design“, so die Architekten von Superuse on Site. „Unser Ziel ist es, naturnahe Gebäude zu schaffen, die Energie liefern und einen möglichst geringen ökologischen Fußabdruck sowie Kohlenstoffausstoß haben. Da wir über mehr als 20 Jahre Erfahrung verfügen, was die Wiederverwendung von Materialien und die Verwendung von biobasierten Baustoffen betrifft, können wir die Architektur gemeinsam mit unseren Kunden auf ein höheres Niveau bringen.“

Einfacher Einstieg ins zirkuläre Bauen

Beim Bauprojekt in De Hobbitstee suchten die Planerinnen und Planer auf Basis einer ersten Entwurfsskizze zunächst nach gebrauchten Baumaterialien, die sich für eine Wiederverwendung eignen. Hierzu gehören beispielsweise gebrauchte Balken, die für das Holzskelett zum Einsatz kamen, ein Haufen Lehm als thermische Speichermasse für Boden und Wände, Plastikfenster aus einer Reihenhaussiedlung und ein altes feuerverzinktes Gewächshaus, das aus einer Gärtnerei in Venlo stammt.

Die dauerhaften, feuerverzinkten Stahlelemente des Gewächshauses befanden sich in einem guten Zustand und konnten problemlos wiederverwendet werden. Um die baulichen Anforderungen als Wintergarten auf der Südseite des Hauses zu erfüllen, musste das Gewächshaus jedoch mit Sicherheitsglas ausgestattet werden, das für eine Shopping Mall vorgesehen war, aufgrund kleiner Fehler aber aussortiert wurde.

Errichtet wurde das Haus in Eigenleistung mit Hilfe von Freunden und Freiwilligen. Entstanden ist ein Gebäude mit einem geringen ökologischen Fußabdruck. 

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