In der Stadt produzieren- Messe rund ums Vertical Farming

2022-11-07 16:32:01 By : Mr. Mison Wong

Das Fraunhofer UMSICHT ist Pionier auf dem Gebiet der urbanen Landwirtschaft. Vom 27. bis 29. September präsentieren die Forschenden auf der VertiFarm in Dortmund ihre aktuellen Projekte rund ums Thema »Vertical Farming« – darunter auch den ALTMARKTgarten in Oberhausen, wo in einem Gewächshaus auf dem Dach des Jobcenters u.a. Salate und Kräuter für den lokalen Markt produziert werden.

Immer mehr Menschen zieht es in die Städte. Gleichzeitig steigt der Trend in Richtung nachhaltiger Ernährung. Um in urbanen Räumen ausreichend regionale und qualitativ hochwertige Produkte anbieten zu können, bedarf es neuer innovativer Agrarsysteme.

Vom 27. bis 29 September 2022 findet die Messe VertiFarm in Dortmund statt und vereint Wissen, Technik, Entwicklung und Netzwerk zu den Themen »Vertical Farming« und »New Food Systems«.

Leuchtturmprojekte wie der 2019 eröffnete ALTMARKTgarten in Oberhausen zeigen, wie derartige Systeme aussehen können. Mitten in der Stadt, auf dem Dach des neuen Jobcenters, ist eine gebäudeintegrierte nachhaltige Agrarproduktion entstanden. Von Beginn an war das Fraunhofer UMSICHT als Ideengeber und Initiator ein zentraler Akteur des Projekts. Das Forschungsinstitut betreibt im ALTMARKTgarten ein eigenes Reallabor, in dem neue Technologien und Systeme der integrierten Agrarwirtschaft erforscht und getestet werden.

Auf der VertiFarm stellen Forschende des Fraunhofer UMSICHT das Funktionsmodell des ALTMARKTgarten vor.

Ein Jahr urbane Landwirtschaft auf dem Dach

Ein weiterer Schwerpunkt am Messestand wird SUSKULT sein. Im Rahmen des Verbundprojekts entsteht ein neuartiges Agrarsystem, das direkt an städtische Kläranlagen angedockt wird.

„Denn auf einer Kläranlage sind alle für den geschlossenen Anbau von gartenbaulichen Produkten benötigten Ressourcen – im Wesentlichen Nährstoffe (Dünger), CO2, Wärme und Wasser – zu finden“, erklärt Volkmar Keuter, Leiter der Abteilung Umwelt und Ressourcen am Fraunhofer UMSICHT und Koordinator von SUSKULT.

Der Forscher und sein Team haben die Vision, dass Kläranlagen in Zukunft nicht mehr im Sinne einer Entsorgungsanlage existieren, sondern zu sogenannten NEWtrient-Centern werden. Dort sollen Ressourcenströme, die sämtliche Nährstoffe in Städten umfassen, gehandelt werden.

Schon heute wird bei SUSKULT ein NPK-Flüssigdünger (NPK: Stickstoff, Phosphor und Kalium) generiert, der überwiegend aus Recyclaten besteht. Gegenüber aquaponischen Systemen liegt der Vorteil darin, dass mehr Nährstoffe im Kreislauf gehalten werden können und es keiner aufwendigen Beckenkonstruktionen für die Fischhaltung bedarf.

Forscher entwickeln Zukunftsideen für die urbane Bioökonomie

Der Anbau der Agrarprodukte erfolgt im geschützten Raum in Indoor-Farmen. Um die Grundlagen für ein intelligentes und effektives Produktionssystem zu schaffen, bedarf es einer Vielzahl von Komponenten. Elementaren Einfluss hat die richtige Belichtung der Pflanzen. Im Projekt »LightSaverAI« entsteht daher aktuell ein Funktionsdemonstrator zur bedarfsgerechten Regelung der Pflanzenbelichtung. Der Demonstrator misst die Photosyntheserate von Pflanzen sowie weitere Umweltparameter und wertet sie aus.

„Der aktuelle Lichtbedarf von z. B. Salat wird automatisch analysiert. Ein LED-Modul wird dann so eingestellt, dass die Pflanze kontinuierlich die tatsächlich notwendige Belichtung erhält“, erklärt Felix Thoma vom Fraunhofer UMSICHT.

Tipp: Vortrag von Volkmar Keuter zum Thema »Indoor Farming – Highlights of latest technical developments« am ersten Messetag um 13 Uhr.

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