Gaming PC Setup 2022: Diese Hardware brauchen Gamer für 4K | STERN.de

2022-11-07 16:56:31 By : Ms. Yoyo Cao

Das tiefe Tal der Tränen für Zocker scheint überstanden. Seit Sommer 2022 bewegen sich die Preise von Prozessoren und Grafikkarten wieder in Regionen, an denen Normalverdiener zumindest schnuppern können. Grund genug, sich den Markt für Hardware etwas genauer anzuschauen.

Wer trotz Inflation und steigender Energiekosten noch genug Geld für sein liebstes Hobby hat, sollte sich im Winter 2022/23 nach einem Upgrade umschauen. Das allerdings mit etwas Obacht, denn AMD, Intel und Nvidia haben für das vierte Quartal neue Prozessoren und Grafikkarten angekündigt. Entsprechend dürften die Vorgängergenerationen für Hardware – wenn erhältlich – im Preis fallen. 

Träumen ist natürlich immer erlaubt, aber weil es zu einfach wäre, nur die Filetstücke herauszupicken, soll das nachfolgende Gaming-Setup gewissen Restriktionen unterliegen. So soll der Rechner 4K-Gaming unterstützen, wenigstens die nächsten drei Jahre alle Titel flüssig darstellen können und nicht mehr als 3500 Euro (ohne Peripherie) kosten. Klingt viel und das ist es auch. Dennoch ist es ein realistischer Preis für die Hardware am 10. Oktober 2022.

Beim Prozessor setzen wir auf den Intel Core i9 12900KF . Ihm wurde zwar vom Ryzen 9 7950X die Gaming-Krone genommen, allerdings liegen beide Prozessoren preislich sportliche 220 Euro auseinander. Der Intel-Prozessor bietet damit ein deutlich besseres Preisleistungsverhältnis. Mit der Architektur aus Performance- und Effizienz-Kernen gelang Intel ein grandioses Kunststück bei seinen Prozessoren. Der hybride Aufbau des Prozessors sorgt für eine starke Gaming-Performance, wenngleich alltäglich Aufgaben energieeffizient erledigt werden. Jeweils acht der P- und E-Cores verrichten im Intel Core i9 12900K ihren Dienst. Nicht alle Kerne bieten aber Hyperthreading, weshalb die etwas krumme Nummer von 24 Threads zustande kommt. 

Der Intel Core i9 12900K erzeugt bei seiner Arbeit aber ordentlich Hitze, die ein Kühler abtragen muss. Wer den Prozessor übertakten will, sollte über einen Wasserkühler nachdenken. Für normale Nutzer reicht ein leistungsstarker Luftkühler aber aus. Zu den besten seiner Gattung gehört der Noctua NH-D15 . Ein schwächerer Luftkühler ist für den Prozessor nicht zu empfehlen. 

Beim Mainboard wählen wir das Asus ROG STRIX Z690-E Gaming-WIFI . Es bietet alles, was Gamer brauchen. Dazu gehören unter anderem zwei Steckplätze für M.2-SSDs, Wifi 6, vier DDR-5-RAM-Slots, PCIe 5.0 und eine 2,5 Gb Ethernet-Buchse. 

Herzstück eines jeden Spielerechners ist neben dem Prozessor die Grafikkarte. Nach einem tiefen Tal der Tränen durch Scraper und Miner und Corona-Lieferengpässen normalisieren sich die Preise im Herbst 2022 so langsam wieder. Entsprechend darf es gern eine Nvidia RTX 3090  sein. Sie kostet um die 1200 Euro und aktuell ist nur eine RTX 3090 Ti schneller. Obacht ist geboten, weil Nvidia am 12. Oktober seine neue Generation an Grafikkarten vorstellen wird. Entsprechend dürfte die "alte" im Preis fallen.

32 Gigabyte Arbeitsspeicher reichen für Zocker locker aus. Mit dem Kit Corsair DIMM 32 GB DDR5-5600 machen Gamer nichts verkehrt.

Weil das Mainboard gleich zwei M.2-SSDs und PCIe 5.0 nutzt, setzen wir beim internen Speicher natürlich auf die flotten Riegel. 1 Terabyte Speicherplatz genügt den meisten Zockern auch 2022 noch. Die Samsung-980-PRO-SSD biete eine Lesegeschwindigkeit von 7000 Megabyte in der Sekunde und Schreibgeschwindigkeit von 5000 Megabyte in der Sekunde. Lange Ladezeiten gehören damit der Vergangenheit an.

Ein derart leistungsstarker Rechner verbraucht unter Volllast viel Strom. Entsprechend stark sollte das Netzteil sein. Aber nicht nur das: Ein modulares Netzteil erleichtert den Einbau enorm und ist bei Premium-Modellen inzwischen der Standard. Das beQuit! DarkPower Pro 12 mit 1200 Watt Leistung bietet all das und eignet sich deshalb ideal für das Gaming-PC-Setup.

Fragt sich noch, in welches Gehäuse sich der Rechner hüllen darf. Theoretisch ist das Ihrem Gusto überlassen. Wer auf RGB-Lüfter besteht, sollte sich aber vom Fractal Design Torrent Black TG Light Tint verabschieden. Das besticht eher durch Nüchternheit und einen vernünftigen Luftzug im Gehäuse. Der ist auch bitter nötig, denn Grafikkarte und Prozessor erzeugen viel Abwärme, die aus dem Gehäuse getragen werden will. Im Gehäuse enthalten sind zwei Lüfter in der Front, die frische Luft einsaugen. Es ist empfehlenswert, noch einen Lüfter in der Gehäuserückseite einzubauen, der die Luft hinausbefördert. 

Der beste Rechner der Welt nutzt nichts, wenn die Maus an ihm für die Katze ist. Deshalb gehört zu jedem Gaming PC Setup natürlich auch die passende Peripherie. Welche das allerdings ist, hängt allzu oft von den Befindlichkeiten der Gamer ab und welche Spiele diese zocken. Ein Shooter-Spieler stellt andere Bedürfnisse an eine Maus als ein Stratege oder MMO-Spieler. Wer trotzdem etwas Inspiration sucht, darf weiterlesen.

Ein vernünftiger Allrounder unter den Gaming-Mäusen ist zweifelsohne die Logitech G502 Hero . Der Widerstand ihres Mausrads lässt sich einstellen, die elf Tasten sind frei konfigurierbar und an der Zahl genug für MMO- und Strategiespieler. Shooter-Gamer freuen sich über die fünf Gewichte und einen flotten Sensor. Zwischen 100 und 16.000 DPI lässt sich die Maus in der Geschwindigkeit verändern. Leider ist die Maus nur für Rechtshänder gedacht. 

Wenig ist nerviger, als das Mauspad beim Zocken zu verschieben oder daran hängen zu bleiben. Ein XXL-Mauspad verhindert das. Das Logitech G840 XL ist gleich so groß, dass Tastatur und Maus darauf Platz finden. 

Fast genauso nervig ist, wenn sich das Kabel der Maus verheddert und den Bewegungsradius einschränkt. Genau dafür gibt es sogenannten Maus-Bungees , in die das Kabel geklemmt werden kann. 

Was die Tastatur anbelangt, setzen Zocker natürlich auf mechanische Modelle. Sie sind deutlich langlebiger als Tastaturen, die mit Silikonpads arbeiten. Außerdem vermeiden mechanischen Tastaturen einen Doppelanschlag mehrerer Tasten. Seit jeher stattet Hersteller Cherry mechanische Tastaturen mit seinen Switches aus. Zocker können deshalb ruhig zur Cherry MX Board greifen.

Gerade in Shootern ist ein vernünftiges Headset unabdingbar. Ein verräterischer Schritt zu viel des Gegners, verrät dessen Position. Und gerade das schafft das beyerdynamic mmx 300 mit seinem Raumklang laut Hersteller besonders gut. 

Beim Bildschirm gilt gleiches wie bei der Maus. Ein richtig oder falsch gibt es nicht. Shooter-Spieler setzen auf Flotte TN-Panel mit möglichst hoher Bildwiederholfrequenz. Für die Normalgamer reichen 144 Hertz. Viele unter ihnen schätzen inzwischen Ultrawide-Monitore mit einem Seitenverhältnis von 32 zu 9. Ein echter Premium-Monitor unter ihnen ist der Samsung Odyssey G9 C49G94TSSR . Über 49 Zoll (128 Zentimeter) erstreckt sich dessen Bildfläche. Seine Bildwiederholfrequenz beträgt maximal 240 Hertz und das bei einer flotten Reaktionszeit von 1 Millisekunde laut Hersteller. Mehr geht nicht. 

Sind wir ehrlich: Ein normaler Schreibtisch tut es allemal. Was den vom Gaming-Tisch unterscheidet? Nun, der Acer Predator bietet Annehmlichkeiten wie einen integrierten Getränkehalter. Und der ist durchaus praktisch, wenn sich Gamer mal etwas mehr aufregen und der Tisch in Wallung gerät. Außerdem bietet das Modell noch einen Headsethalter. 

Beim Stuhl gilt Ähnliches wie beim Tisch: Einen ausgewiesenen Gaming-Stuhl braucht es mitnichten. Ein vernünftiger Bürostuhl (Bürostühle Stiftung Warentest 2022) macht es auch. Ausgewiesene Gaming-Chairs bieten in der Regel einen hohen Sitzkomfort und eine Lordosestütze. Für Zocker älteren Semesters durchaus nicht verkehrt, allerdings dürfte die das Gaming-Design etwas vergraulen. 

Stand 11. Oktober 2022 (Veröffentlichungsdatum des Artikels) sollten Gamer sich noch etwas in Geduld üben, bevor sie zuschlagen. Stichtag für AMD-Enthusiasten markiert der 3. November, an dem voraussichtlich die Radeon-7000-Grafikkarten auf den Markt kommen. In Zusammenarbeit mit den Ryzen-7000-Prozessoren quetschen die dank der Symbiose-Technologie "Smart Acces Memory" das letzte Quäntchen Leistung aus dem Rechner. 

Intel und Nvidia-Fans brauchen weniger Geduld. Voraussichtlich ab dem 20. Oktober sind die Intel-Prozessoren der 13. Generation (Codename Raptor Lake) im Handel erhältlich. Sparfüchse schielen dann auf die Vorgänger-Generation namens Alder-Lake, mit der Intel ein wahres Kunststück gelang. Dank Effizienz- und Perfomance-Kernen bieten die Prozessoren eine beeindruckende Gaming-Performance, erledigen Alltagsaufgaben aber energieeffizient.

Diese hybride Architektur behalten die neuen Raptor-Lake-Prozessoren (13. Generation) natürlich bei. Spannend wird die Frage, welcher Spitzenprozessor sich die Gaming-Krone aufsetzen darf. Bis zum Release des AMD Ryzen 7950X weilte der Intel Core 19 12900K auf dem Thron der meisten Bilder der Sekunde. Und so wirklich niederschmettern konnte der Ryzen 7950X den Intel-Prozessor auch nicht. Auch ein Jahr nach seiner Veröffentlichung ist der Core i9 12900K eine veritable Gaming-CPU für die nächsten vier bis fünf Jahre. Mit etwas Geduld ergattern Sie ihn noch etwas günstiger, wenn sein Nachfolger auf den Markt kommt. 

Spannend wird es auch bei den Grafikkarten, wobei die Erfahrung gezeigt hat, dass Nvidia meist die beste Performance und AMD ein solideres Preisleistungsverhältnis bietet. Ob die Karten ebenso schnell vergriffen sein werden wie ihre Vorgänger, darf indes bezweifelt werden. Vor allem Crypto-Miner und Scraper kauften den Markt leer.

Bei den weltweit steigenden Energiekosten dürfte das Geschäft des Krypto-Schürfens nicht mehr so lukrativ sein, vor allem weil eine der beliebtesten Münzen (Ethereum) ihr System von Proof of Work (Grafikkarte rechnet) auf Proof of Stake (Mehrheit entscheidet) umgestellt hat. Bei der hohen Inflation darf auch das Geschäft der Scraper bezweifelt werden.

Zur Erinnerung: Die kauften mithilfe von Bots (Softwareprogrammen) Grafikkarten auf und verkauften diese dann selbst zu exorbitanten Preisen weiter. Dass viele Menschen große Lust haben, ihr Geld für neue und noch dazu überteuerte Luxusgüter auszugeben, darf bezweifelt werden. Erst Recht, wenn die "alten" Luxusgüter die alten Lieblingsspiele noch wunderbar auf den Bildschirm rechnen. Die Chancen stehen also (aus Sicht des Autors) nicht so schlecht, eine neue Grafikkarte zum UVP oder eine der Vorgänger-Generation vergünstigt zu bekommen. 

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