E-Auto bricht alle Rekorde bei legendärem Rennen: Geheimnis ist ein Ventilator - EFAHRER.com

2022-11-07 16:34:43 By : Mr. Tina Xu

In der Nähe der südenglischen Stadt Chichester wird es einmal im Jahr richtig schnell: Das Festival of Speed in Goodwood lockt rund 200.000 Besucher jährlich an – und die durften in diesem Jahr miterleben, wie ein vollelektrisches Auto den Rekord beim Goodwood Hill Climb geknackt hat.

Beim mehrtägigen Rennspektakel "Festival of Speed" in England hat auf der traditionellen Bergstrecke namens Goodwood Hillclimb in diesem Jahr ein Elektroauto den ersten Platz geholt. Das McMurtry Speirling Ventilator-Auto, das von Indycar- und Ex-Formel-1-Fahrer Max Chilton gefahren wurde, benötigte für die 1,86 Kilometer lange Strecke lediglich 39,08 Sekunden. Damit war Chilton fast eine Sekunde schneller als der bisherige Rekordhalter – der ebenfalls ein Elektroauto war.

Der bisherige Rekord lag bei 39,9 Sekunden und wurde 2019 von Romain Dumas am Steuer des VW ID.R aufgestellt. Davor hielt Formel-1-Fahrer Nick Heidfeld 20 Jahre lang den Rekord, den er mit einem V10-McLaren von 1998 – ebenfalls aus der Formel 1 – aufgestellt hatte.

In einem Video auf YouTube ist zu sehen, wie Chilton in dem Stromer, der so aussieht als gehöre er eigentlich auf eine Carrera-Bahn, die knapp 1,9 Kilometer lange Strecke abreißt. Binnen rund 1,5 Sekunden ist Chilton dabei aus dem Stand bei 100 km/h angelangt.

Ich möchte eingebundene Youtube Inhalte auf dieser Webseite sehen.

Dass der Wagen als Ventilator-Auto ("fan car") bezeichnet wird, kommt nicht von ungefähr – ebenso wenig wie der für ein E-Auto überraschende, pfeifende Sound, den der McMurtry Speirling produziert. Grund ist ein Gebläse, das unter dem Auto sitzt, wo es Luft ansaugt und diese dank der niedrigen Seitenschweller hinten aus dem Auto drückt. Dabei entsteht ein Unterdruck unter dem Auto – das maximiert nicht nur die Effizienz des Wagens, sondern drückt ihn fest genug auf die Straße, um enge Kurven mit waghalsiger Geschwindigkeit nehmen zu können. 

Das Konzept wurde sogar bereits bei der Formel 1 eingesetzt: Der Brabham BT46B, der unter anderem von Niki Lauda gefahren wurde, nutzte ebenfalls einen Ventilator im Unterboden. Der Wagen wurde zwar beim großen Preis von Schweden 1978 zugelassen, verlieh seinen Fahrern jedoch solch einen massiven Vorteil, dass das zusätzliche Bauteil schleunigst wieder verboten wurde.

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