Ziele der Lüftung und Lüftungsarten - das sollten Sie wissen

2022-11-07 16:56:39 By : Mr. Witkey witkey

Bei den heutigen weitgehend luftdichten Gebäudehüllen entfällt der kontinuierliche Luftwechsel über undichte Fugen und Bauteilanschlüsse. Die ausreichende Lüftung von Wohnräumen muss deshalb geplant werden. Oft sind zusätzliche lüftungstechnische Maßnahmen über die natürliche Fensterlüftung hinaus erforderlich.

Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) fordert in § 13: „Ein Gebäude ist so zu errichten, dass die wärmeübertragende Umfassungsfläche einschließlich der Fugen dauerhaft luftundurchlässig nach den anerkannten Regeln der Technik abgedichtet ist.“ Auch die ehemalige Energieeinsparverordnung (EnEV) forderte dies bereits in § 6. Damit soll verhindert werden, dass kalte Außenluft unkontrolliert durch undichte Bauteilanschlüsse oder Fugen in den Raum strömt, dort neu erwärmt werden muss und damit den Heizenergieverbrauch ansteigen lässt.

Die luftdichte Gebäudehülle ist ein wichtiger Fortschritt im Sinne der Energieeinsparung. Als Kehrseite der quasi hermetisch abgeschlossenen Wohnräume können sich jedoch hygienische und feuchtetechnische Probleme durch einen nicht mehr gegebenen Mindestluftwechsel ergeben, sofern die Nutzer selbst nicht ausreichend über die geöffneten Fenster lüften. Die vom Nutzer unabhängige Lüftung von Wohnungen ist darum zu einer Planeraufgabe geworden, die mit einem Lüftungskonzept gelöst werden muss.

Neben der luftdichten Gebäudehülle verlangt das Gebäudeenergiegesetz außerdem, dass in Neubauten der „zum Zwecke der Gesundheit und Beheizung erforderliche Mindestluftwechsel“ sichergestellt ist. Für die Erfüllung dieser Forderung ist der einfache Verweis darauf, dass die Nutzer ausreichend häufig über die geöffneten Fenster (stoß-)lüften müssen, nicht ausreichend – schon allein deshalb, weil die Bewohner bei Abwesenheit nicht lüften können.

Der Architekt bzw. Gebäudeplaner muss deshalb ein Lüftungskonzept erstellen, das den Mindestluftwechsel nutzerunabhängig sicherstellt. Die Grundlagen für ein Lüftungskonzept beschreibt DIN 1946-6 Lüftung von Wohnungen, die vier unterschiedliche Lüftungsstufen definiert.

Ergibt sich aus dem Lüftungskonzept, dass der erforderliche Luftwechsel für bestimmte Lüftungsstufen nicht erreicht wird, müssen lüftungstechnische Maßnahmen für das Gebäude vorgesehen und geeignete Lüftungssysteme ausgewählt werden.

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