NZXT T120 RGB im Test - ja, das ist ein Luftkühler!

2022-11-07 16:33:57 By : Mr. Guanglin Wang

NZXT baut PCs und bietet in fast allen Bereichen auch eigene Komponenten: Gehäuse, Wasserkühlungen, Mainboards, Lüfter, Netzteile – eine große Auswahl für einen einzigen Hersteller. Was im Sortiment eine gute Weile nicht zu finden war, waren eigene Luftkühler. Mit dem NZXT T120 RGB haben wir nun das neue Modell im Test. Abgesehen vom schwarzen Testmodell hat NZXT auch eine weiße Version im Angebot sowie beide Farben auch ohne RGB-Beleuchtung.

Der NZXT T120 RGB wird in einer braunen Box geliefert. In dieser sitzen der Kühler mit dem nicht fest angebrachten Lüfter und eine weitere Box mit dem Montagematerial. Gehalten und voneinander getrennt werden die Teile von schwarzem Schaumstoff. Außerdem ist das Montagematerial in weitere Plastiktüten verpackt. Zuletzt sitzt auf der Unterseite des Kühlkörpers die obligatorische Schutzfolie, die vor der Montage abgezogen werden soll.

Im Lieferumfang des NZXT T120 RGB enthalten sind Klammern für zwei Lüfter, wobei sich regulär nur einer der Box befindet. Davon abgesehen werden zwei Backplates für unterschiedliche Intel-Sockel mitgeliefert, wovon die Gegenstücke bereits am Kühlkörper angebracht sind. Für AMD sind alternative Halterungen zur Befestigung am Kühlkörper dabei, dazu Abstandshalter und Schrauben. Auch eine kleine Tube Wärmeleitpaste ist dabei – diese ist also nicht voraufgetragen. Last but not least steckt ein Adapter in der Zubehörbox, um den proprietären RGB-Anschluss von NZXT auf einen standardisierten ARGB-5V-Anschluss zu konvertieren. Um nicht durcheinander zu geraten, hilft die gedruckte Anleitung.

Das Design des NZXT T120 RGB hat mich zugegebenermaßen positiv überrascht. Dessen Kühlkörper-Lamellen sind in Schwarz gehalten und die Abdeckung auf der Oberseite versteckt effektiv die Enden der Heatpipes. Der RGB-Lüfter ist ebenfalls schwarz und gehört konzeptionell zu der Version, bei der die Lüfterblätter schwarz sind und die ganz schön hellen RGB-LEDs ringförmig in den Rahmen integriert sind. Ein sehr netter Touch ist, dass die Kanten des Lüfters und der Kühlkörperabdeckung gleichmäßig abgerundet sind und sich der Lüfter somit optimal an die Form anpasst. Dadurch wirkt der fertig montierte Kühler wie aus einem Guss. Zumal der Kunststoffrahmen des Lüfters ähnlich strukturiert ist wie die Abdeckung des Kühlkörpers. Die Kabel sind schmal, schwarz und unauffällig.

Mit einem zweiten Lüfter wirkt der Kühler gleich deutlich kräftiger und größer. Hier ist der Nachteil des Lüfters, dass er lediglich vorne einen LED-Ring besitzt – der zweite Lüfter leuchtet also direkt den Kühlkörper an. Daher wirkt er etwas weniger intensiv.

Im NZXT T120 RGB Test zeigt die Verarbeitung nur wenige Schwachpunkte. Sein Lüfter NZXT F120 RGB ist hochwertig und nah am Premium-Segment. Lediglich die Lüfterblätter haben einen Touch von Mittelklasse. Der Kühlkörper selbst ist zwar recht klein, aber sauber verarbeitet. Dessen Lamellen sind grade und frei von Macken in der schwarzen Beschichtung und die Abdeckung wirkt hochwertig und stabil. Die Backplates zur Montage auf Intelsystemen wirken zwar prinzipiell sauber verarbeitet, aber sie bestehen aus Kunststoff und sind nicht ganz so fest wie Modelle aus Metall. Dafür gibt es aber auch kein Risiko von Kratzern oder Kurzschlüssen.

Nach dem eigentlich rundum zufriedenstellenden Eindruck war ich jedoch etwas traurig beim Blick auf die Kontaktfläche des Kühlkörpers. Bei dieser hat sich NZXT für einen Direktkontakt der Heatpipes entschieden. Die Maschinenspuren sind allerdings sehr deutlich und teilweise tiefer als es wünschenswert wäre. Gut, hierfür ist die Wärmeleitpaste da, aber davon sollte man – gerade bei den großen AMD-Prozessoren – lieber etwas mehr nutzen, als man regulär anpeilen würde.

Bisher bin ich noch nicht wirklich auf eine so simple Montagevorrichtung gestoßen als beim NZXT T120 RGB Test. Für Intel sind die Brackets bereits vormontiert. Hier muss man nur die passende Backplate wählen, Wärmeleitpaste auf den Prozessor auftragen, die Schraubenposition der Brackets anpassen und den Kühler montieren. Extrem simpel.

In diesem Test wird der NZXT T120 RGB jedoch auf einem AMD-System montiert. Hierfür werden die Brackets für Intel am Kühlkörper abgeschraubt und die für AMD aufgeschraubt. Außerdem nutzt man für AMD die reguläre AMD-Backplate. Hier werden nun einfach Abstandshalter aufgesetzt, Wärmeleitpaste aufgetragen und dann wird der Kühlkörper mit dem mitgelieferten Schrauben angeschraubt. Auch hier muss ich sagen: Sehr simpel.

Der auf dem NZXT T120 RGB genutzte Lüfter ist ein NZXT F120 RGB, der einer höheren Preisklasse angehört (€ 26,99 *). Weil schon Lüfterklammern für einen zweiten Lüfter mitgeliefert werden, ist es also möglich, einen weiteren dieser Lüfter anzusetzen. Für einen vollständigen Test des NZXT T120 RGB gehört dies also auch dazu. Ein Hinweis: Der zusätzliche Lüfter besitzt keinen Adapter zum Anschluss auf einen regulären ARGB-Header. Daher sollte ein Blick auf die Controller von NZXT geworfen werden. Alles in allem wird so die Anschaffung eines zweiten Lüfters mit einem Controller eine teure Angelegenheit, die sich leistungsmäßig – siehe Testergebnisse unten – schwer rechtfertigen lässt. Wer sowieso einen Controller für NZXT-Komponenten nutzt, für den fällt die Hürde merklich geringer aus.

Für den NZXT T120 RGB Test nutzen wir das Testsystem in einem gut belüfteten Enermax StarryKnight SK30, dessen Gehäuselüfter auf statische 34% gestellt sind, um relativ leise zu laufen. Hierin wird der Ryzen 5 3600X als Repräsentant für einen Mittelklasse-Prozessor eingesetzt, der in Cinebench R23 rund 78 Watt an Strom zieht, während er im Idle bei rund 18 Watt sitzt. Ein Test wird bei 50% Lüfterdrehzahl am CPU-Kühler durchgeführt und ein weiterer mit 100% Leistung.

Für den Leistungsvergleich wird als Basis der Werkskühler, der AMD Wraith Spire, herangezogen. Dieser ist typisch für einen Standard-Kühler, von welchem man für ein Upgrade oftmals kommt. Daneben wurden folgende Kühler gewählt: Einerseits ein DeepCool AK400, der vom Aufbau her ähnlich ist, aber günstiger, andererseits ein DeepCool AK500, der vom Preis her ähnlich ist, aber größer ist. Außerdem wird der Test des NZXT T120 RGB sowohl mit einem Lüfter als auch mit Doppellüfter-Bestückung durchgeführt.

Für den Idle-Test wird das System 10 Minuten lang nicht angefasst und dann eine Minute lang die Prozessor-Temperatur gemessen. Für den Cinebench-Test wird ein Allcore-Lauf über 8 Minuten laufen gelassen, um den Kühler aufzuheizen und anschließend eine Minute lang die durchschnittliche Prozessor-Temperatur gemessen. Beide Tests werden sowohl mit 50% als auch mit 100% Lüfterleistung durchgeführt. Gemessen wird das Temperatur-Delta, also die Differenz zwischen der Raumtemperatur und der Prozessortemperatur. Auf diese Weise werden Schwankungen in der Raumtemperatur ausgeglichen.

Der NZXT T120 RGB hat im Test eine Durchschnittslautstärke von 40 dB bei 50% PWM und rund 890 Umdrehungen in der Minute erreicht. Bei 100% PWM lag der Lüfter sehr exakt bei den beworbenen 1800 RPM und lag mit 42 dB zwar im deutlich wahrnehmbaren Bereich, war dabei aber noch unaufdringlich. Der zweite Lüfter erhöht die Lautstärke deutlich. Die Messung wurde durchgeführt mit einem Basisraumgeräuschpegel von 36 dB und fünf leise eingestellten Gehäuselüftern.

Insgesamt ist die Kühlleistung des NZXT T120 RGB deutlich besser als am Werkskühler des Ryzen 5 3600X und das bei merklich geringerer Lautstärke. Aber trotz des ähnlichen Aufbaus verliert er knapp den Leistungsvergleich mit dem günstigeren DeepCool AK400. Die Lautstärke des NZXT-Lüfters liegt in einem ähnlichen Rahmen, ist aber im direkten Vergleich minimal lauter. Die Leistung des NZXT-Luftkühlers gewinnt bei den Idle-Temperaturen, doch im Cinebench-Belastungstest liegt die Leistungsfähigkeit um ca. 1,5°C zurück. Der DeepCool AK500, der sich in einer ähnlichen Preisklasse befindet wie der NZXT T120 RGB, kann den Vorsprung noch weiter ausbauen.

Mit einem zweiten Lüfter wird der NZXT T120 RGB zwar messbar stärker, doch ist hier – wie bei den meisten Kühlern, die diese Option bieten – der Unterschied eigentlich zu gering, um lohnenswert zu sein. Außerdem steigt die Lautstärke deutlich an.

Abgesehen davon, welcher Kühler den Vergleich gewinnt, ist dennoch zu sagen, dass man mit Mittelklasse-CPUs mit keinem der Kühler in einen gefährlichen Grenzbereich kommt.

Die Leistung des DeepCool AK500 ist zwar merklich besser als die des NZXT T120 RGB und auch der AK400 gewinnt den direkten Vergleich. Aber davon abgesehen ist der AK500 auch deutlich klobiger, was den Zugang zu verbauten Komponenten etwas schwieriger macht. Außerdem ist der NZXT T120 RGB leichter zu montieren. Der AK400 ist von den Maßen her vergleichbar mit dem NZXT-Luftkühler. Letztendlich ist aber auch zu beachten, dass der NZXT T120 RGB der einzige RGB-Kühler im Test war und somit um einen Kostenpunkt erweitert ist, der den direkten Preisvergleich erschwert.

Abgesehen davon ist auch der Kühlkörper des NZXT komplett schwarz gehalten und schließt optisch besser mit dem Lüfter ab. Außerdem ist vom NZXT T120 noch eine RGB-freie Variante mit einem stärkeren Lüfter erhältlich, der leistungsmäßig etwas besser abschneiden dürfte und zudem etwas günstiger ist.

Kaum vergleichbar ist der Top-Blower AMD Wraith Spire aus dem Hause Cooler Master. Dieser ist als Beigabe zum Prozessor weitaus simpler aufgebaut und durch den kleinen Lüfter merklich schwächer und lauter. Außerdem bietet er optisch nicht viel.

Mit Ausnahme des Wraith Spire lässt sich an allen getesteten Kühlern zur Leistungssteigerung auch ein zweiter Lüfter anbringen.

Das Endergebnis im NZXT T120 RGB Test ist, dass der kompakte Kühler hervorragend und sehr clean aussieht und überraschend einfach zu montieren ist. Klar – man zahlt hier auch die RGB-Beleuchtung mit, die durchaus sehr kräftig ausfällt, aber dennoch ist bei anderen Marken eine gleichwertige Kühlleistung teilweise deutlich günstiger zu bekommen. Aus preislicher Sicht ist auch die Anschaffung eines zweiten Lüfters nicht wirklich sinnvoll, denn das erhöht die Kosten deutlich ohne einen sonderlichen Sprung in der Leistung. Nichts desto trotz können Design und Einfachheit des Kühlers durchaus überzeugen und die Kühlleistung reicht für viele Anwendungsbereiche. Das bedeutet, dass der NZXT ein solides Upgrade vom Box-Kühler darstellt und Prozessoren der Einsteiger- bis Mittelklasse sehr gut unter Kontrolle hält, wenn er auch nicht die Leistungskrone seiner Preisklasse trägt.

Der NZXT T120 RGB besticht durch sein durchdachtes Design und seine einfache Montage, doch der Preis ist für seine Kühlleistung relativ hoch.

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NZXT baut PCs und bietet in fast allen Bereichen auch eigene Komponenten: Gehäuse, Wasserkühlungen, Mainboards, Lüfter, Netzteile – eine große Auswahl für einen einzigen Hersteller. Was im Sortiment eine gute Weile nicht zu finden war, waren eigene Luftkühler. Mit dem NZXT T120 RGB haben wir nun das neue Modell im Test. Abgesehen vom schwarzen Testmodell … (Weiterlesen...)

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